Jahresrückblick 2022

Jahresrückblick 2022

Mittlerweile eine schöne Tradition für mich: der Jahresrückblick. Auch wenn nicht alles schön war (wann ist es das schon), mir tut der Rückblick gut. Ich kann mich selbst nämlich prima runtermachen und denken, ich hätte mal wieder nichts getan/geleistet. Was natürlich Blödsinn ist und im Übrigen sowieso fraglich.

Darf ich mich denn nur dann entspannt zurücklehnen, wenn ich auch ordentlich was geleistet habe? Und wenn, wer sagt mir, wann es genug ist? Und was für Leistungen überhaupt?

To be. To do. Schubiduh.

Mist Kapitalismus.

Jedenfalls gucke ich mir an, was so passiert ist, was ich gemacht habe (oder auch nicht), und bin jedes Mal wieder überrascht, was ich so alles auf die Beine stelle. Und vor allem, was mir Freude macht!

Aus der Schreibwerkstatt

Begonnen hatte ich das Jahr mit einer Fantasy-Romanidee, Figuren und Plot. Aber so richtig gezündet hat das nicht. Dann ist im Februar mein Vater gestorben und ich habe alles auf den Kopf gestellt. Heraus kam eine neue Romanidee: Die Eremitin. Daran habe ich den Rest des Jahres recherchiert, geplottet und geschrieben, unter anderem auch im Nanowrimo (hier mein Schreibtagebuch aus dem November dazu). Es geht langsam voran, aber es geht voran.

Phantastischer Montag

In diesem Jahr ließen wir uns von Zitaten bekannter (und weniger bekannten) Fantasy-Autor*innen zu unseren Storys inspirieren. Dazu kamen am fünften Montag des Monats noch magische Tierwesen. Es wurde eine bunte Mischung. Meine Geschichten (und Links zu den anderen Storys) finden sich hier auf meinem Blog unter Phantastischer Montag.

Writers Coaching

Im Rahmen meines Writers Coaching Kurses gab es dieses Jahr wieder einige Veranstaltungen in der Berliner Humboldtbibliothek: die Schreibwerkschau, die Lesebühne, Faking Tegel History und das Christmas Special. Eine bunte Mischung aus Lesung, gespielten Szenen und Poetry Slam, teilweise auch mit Musik. Wir sind mittlerweile ja schon ‘alte Hasen’ und beim Betrachten unseres Büchertisches freue ich mich jedes Mal, was wir schon so alles geschrieben und veröffentlicht haben: Bücher, Bücher, Bücher.

Bei der Veranstaltung Hilfe, ich möchte veröffentlichen durften Bettina Kerwien und ich von unseren Erfahrungen diesbezüglich berichten und angehenden Autor*innen Mut machen.

Und einen Ausflug ins Moabiter Artenschutztheater konnte ich dann auch noch unternehmen.

Buchveröffentlichungen

Im Februar erschien die Kaffeefee, eine magische Kurzgeschichtensammlung rund um das dunkle Gebräu (und die dreizehnte Fee ist die mit dem Tee), zu der ich auch eine Story beitragen durfte.

Ebenfalls im Februar brachten wir unsere erste Anthologie im Phantastischen Montag heraus: Kuriose Feiertage.

Mein Alter Ego Pippa Arden war auch fleißig: Der Schottische Honig erschien im Dezember beim dotbooks Verlag. Dazu gibt es sogar auch ein Hörbuch. Ebenfalls im Dezember erschien die Anthologie Kerzenschein und Schneegestöber, in der Pippa mit einer Kurzgeschichte vertreten ist.

Urlaub

Im August ging es wieder zur Schreibreise nach Zinnowitz. Mittlerweile auch eine liebgewonnene Tradition. Knapp eine Woche lang nichts als Strand, Meer und Kreativität. Sich um nichts anderes kümmern müssen, als um Storys, Ideen und das Auffüllen der kreativen Batterien. Im nächsten Jahr bin ich auf alle Fälle wieder dabei.

Leben und so weiter

Dieses Jahr ging mir in vielerlei Hinsicht an die Substanz. Der Tod meines Vaters im Februar hat mich aus der Bahn geworfen. Ich habe mit mir und meinem Schreiben gehadert. Vor allem ist mir mal wieder so richtig deutlich geworden, dass wir alle nur kurz hier sind und uns unweigerlich wieder verabschieden müssen.

Dann kam der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit einhergehenden Ängste, Einschränkungen und Preiserhöhungen. In Carola mit C habe ich mir ein wenig Luft gemacht. Aber natürlich geht es uns hier ja noch wirklich gut.

Im Juli wurde ich sechzig Jahre alt. Wow. Wirklich alt. Fühle ich mich auch so? Nee, kein bisschen. Aber komisch ist es doch. Feiern wollte ich eigentlich nicht, mir war überhaupt nicht danach zumute. Aber meine Schreibmädels haben mich kurzerhand an den See entführt und zu Fish&Chips eingeladen. Es war ein sehr schöner Abend.

Die Letzte Generation klebt sich an Straßen fest und beschmeißt Bilder mit Kartoffelbrei. Es war auch ein VanGogh dabei, und das geht für mich als alten Dr. Who Fan (Vincent and the Doctor) natürlich gar nicht. Aber grundsätzlich sympathisiere ich mit den mutigen Aktivist*innen. Wir fahren unsere Welt buchstäblich an die Wand und keinen interessiert es. Aber wehe, der Verkehr wird kurzfristig lahmgelegt …

Im Dezember machte mir mein Doktor (leider ohne Tardis) klar, dass ich viel zu hohe Diabetes-Werte habe. Kurz vor Weihnachten! Es ist mir verdammt schwergefallen, mich ein bisschen zurückzuhalten. Ich habe schon immer gerne gegessen, vor allem Schokolade. Nun ja … Vielleicht hätte ich mein Motto für 2022: Fülle, nicht ganz so wörtlich nehmen sollen?

Bücher

Vieles gelesen, einiges auch gerne mal doppelt: Mein Bücherjahr 2022. Ein Highlight zu bestimmen, fällt mir sehr schwer. Ruth Ozekis Die leise Last der Dinge hat mich nachhaltig beeindruckt. Sehr geliebt habe ich die Bücher von T.Kingfisher: Minor Mage und Nine Goblins. Herzerwärmend!

Ausblick auf 2023

Wir haben beschlossen, den phantastischen Montag weiterzuführen. Im neuen Jahr probieren wir ganz unterschiedliche Genre aus und begeben uns auch an phantastische Orte. Mehr dazu hier: Phantastischer Montag 2023. Ich freue mich schon sehr darauf.

Der dotbooks-Verlag hat sich nach dem Erfolg vom schottischen Honig eine neue Schottland-Liebesgeschichte von mir gewünscht.  Bin schon eifrig am Ideen-Wälzen. Und an der Eremitin werde ich ebenfalls weiterschreiben.

In Planung sind Besuche der Buchmesse in Leipzig (27.-30.4) und der MetropolCon(18.-20.5). In den letzten Jahren habe ich (aus bekannten Gründen) große Veranstaltungen gemieden, bzw. sie fanden ja gar nicht erst statt. Um so mehr freue ich mich auf diese.

Gesundheitlich möchte ich mich um meinen Diabetes kümmern, mich insgesamt etwas gesünder ernähren und mehr bewegen. Das tut vor allem Not, wenn ich zu lange am Schreibtisch sitze.

Die erste Lesung des Jahres (mit dem schönen Titel Neuanfänge) steht auch schon fest: Am Samstag, den 28. Januar in der Moabiter Kulturbremse. Ich bringe eine Story aus unserer Anthologie Phantastischer Montag mit und freue mich schon sehr auf den Abend.

Also dann, auf ein Neues!

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