Monatsrückblick Februar: Trauer und Hoffnung

Monatsrückblick Februar: Trauer und Hoffnung

Ein schwerer, ein trauriger Monat. Dass ich mir die Hoffnung in den Titel geschrieben habe, ist mehr der Sehnsucht und dem Wunsch danach geschuldet, als ihrem tatsächlichen Auftreten.

Am 7. Februar ist mein Vater gestorben. Seit dem erkunde ich unbekanntes Terrain. Lesen hilft. Die Trauerrednerin Louise Brown erzählt in ihrem Buch Was bleibt, wenn wir sterben sehr einfühlsam von ihren Erfahrungen mit Tod und Sterben. Davon, wie unterschiedlich Trauer ist und dass man sie nicht vergleichen und messen kann.

Zu der Sorge über die anhaltende Corona-Pandemie und den Klimawandel kam in den letzten Tagen dann auch noch Kriegsangst hinzu. Russland überfällt die Ukraine und ich frage mich, ob denn nun endgültig alle verrückt geworden sind.

Ich möchte allen und jedem helfen. Meiner Mutter, meinem Bruder in ihrer Trauer. Ich möchte demonstrieren gehen gegen den Krieg und gleichzeitig mein Leben total auf Nachhaltigkeit umkrempeln. Ich möchte mich auflehnen, Widerstand leisten und weiß doch nicht, wo und wie anfangen.

Alles zu viel.

Ich kann der inneren Anspannung kaum mehr entkommen, die sich in den letzten zwei Jahren stetig aufgebaut hat.

Ich fühle mich sehr einsam. Sehr allein.

Dabei weiß ich natürlich, dass ich damit nicht allein bin. Dass andere Menschen trauern, dass sie sich gegen den Krieg stellen, sich für ein nachhaltiges Leben entscheiden. Um Zukunft kämpfen.

Ich muss dringend den Stecker ziehen: Nachrichtenpause einlegen. Mehr rausgehen.

Wenigstens eines funktioniert noch: das Schreiben. Ich habe eine Shortstory für unsere Schreibwerkschau im April verfasst. Für den phantastischen Montag schrieb ich Iss mich.Trink mich, eine Geschichte zu einem Zitat aus Alice im Wunderland. An der Weihnachtsgeschichte für dotbooks arbeite ich noch. Und einen neuen Roman habe ich nebenbei auch angefangen, zu plotten.

Ich bin sehr froh, dass ich zwischendurch immer mal wieder in meine Welten abtauchen, an meinen Texten arbeiten kann.

Und weniger allein (zumindest am Schreibtisch) fühle ich mich, wenn ich z.B. Coworking mit einigen Textinen mache (sehr empfehlenswert, ein Netzwerk für schreibende Frauen: texttreff.de)

Auch die wöchentlichen Treffen meines Writers Coaching Kurses helfen. Sich mit anderen Schreibverrückten auszutauschen ist immer gut.

Ein weiterer Hoffnungsschimmer ist das Erscheinen der Kaffeefee-Anthologie, die auch eine Kurzgeschichte von mir enthält. Das Buch ist sehr liebevoll gestaltet, mit wunderbaren Illustrationen von Holger Munch.

Ebenfalls gerade erschienen: unser erster Sammelband mit den Shortstorys von Phantastischer Montag. Thema: Kuriose Kalendertage (zum Beispiel der Beantworte-die-Frage-deiner-Katze-Tag!).

Es ist gerade alles etwas dunkel und mühsam. Aber ich gebe die Suche nach Hoffnung nicht auf.

Und das Schreiben erst recht nicht.

How to be a Writer, #2831110:
Write.
Look clearly at the world, and write.
Look clearly at yourself, and write.
Look clearly at other people, and write.
Write dreams, and hopes, and secret doors to other places.
Leave them ajar.
Let other people follow.
Tea.

 

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