Autorin in zehn Minuten am Tag

Autorin in zehn Minuten am Tag

Vor kurzem bin ich in ein tiefes (Schreib)Loch gefallen. Nichts machte mehr Sinn, nichts machte mehr Spaß (siehe Autorin kaputt).

Dabei liebe ich das Schreiben, und ohne habe ich mich hohl und leer gefühlt.

Dann stieß ich auf eine tolle Idee, die mir umsetzbar schien und die mich tatsächlich gerettet hat. Eine kleine Gewohnheit, eine Minigewohnheit, sozusagen: jeden Tag mindestens zehn Minuten schreiben.

Die Idee dahinter: absichtlich ein kleines Ziel wählen, das es schwerer macht, es nicht zu befolgen, als es einfach zu tun. Vor allem, wenn man erst mal angefangen hat.

Zwei einfache Regeln:

1. Mindestens 10 Minuten schreiben pro Tag, jeden Tag. Und das sollte tatsächlich dein Ziel sein (nicht, dass du eigentlich Stephen King sein und täglich 2000 Wörter schreiben möchtest).

2. Arbeite in diesen zehn Minuten immer am selben (Haupt-)Projekt (damit du auch den Erfolg siehst). Hinterher kannst du natürlich gerne auch anderes schreiben, wenn du möchtest.

Ich mache das jetzt seit zehn Tagen und es funktioniert ganz wunderbar. Selbst wenn ich mies drauf bin und mich absolut uninspiriert fühle, zehn Minuten sind immer drin. Das Schöne dabei: nicht nur wächst die Kurzgeschichte, an der ich gerade schreibe (Frau Wagner will ins Meer), sichtbar Tag für Tag, sondern das Thema bleibt mir auch im Kopf, immer frisch, sodass ich (meistens) auch sofort weiter schreiben kann, wenn ich mich morgens dafür hinsetze. Und: Minischritte jeden Tag sind besser, als wenn ich mein Projekt länger vernachlässigen, und es vielleicht irgendwann sogar komplett aus den Augen verlieren würde.

Gefunden habe ich das auf dem YouTube Kanal von Ninja Writers Gründerin Shaunta Grimes: The Key to my Success/Tiny Habits.

Sie hat noch mehr gute Tipps, es lohnt sich, da mal vorbeizugucken.

In dem Writers Coaching Kurs, den ich besuche, machen zwei Autorinnen etwas ganz ähnliches. Sie haben sich gegenseitig versprochen, jeden Tag drei Sätze an ihrem aktuellen Projekt zu schreiben. Drei Sätze! Das schaffen sie immer, irgendwie.

Fazit: Für mich funktioniert es. Für dich vielleicht auch? Probiere es doch mal aus. Wichtig ist, dass du etwas findest, das für dich funktioniert. Und vor allem etwas, das dir Spaß macht.

Ich glaube nämlich nicht an die Mär vom geplagten Künstler, der in seine Schreibmaschine blutet (gibts da nicht ein Zitat von Hemingway?). Ich bin fest überzeugt, dass Kunst machen, schreiben, in erster Linie Freude ist (und jede Menge Tee, Kekse, Schokolade und ab und an Heulen und Zähneklappern, na klar, das auch.) Aber zuerst mal: Freude am Kreativ sein.

Warum sollte man es sonst tun?

😉

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