Wenn die Autorin eine Schreibreise macht …

Wenn die Autorin eine Schreibreise macht …

… dann kommt sie total inspiriert zurück!

Die Idee zur Schreibreise ist vor fünf Jahren in meinem Writers Coaching Kurs der VHS entstanden. Wie wäre es, haben wir uns gedacht, mal ein verlängertes Wochenende nur für uns und unsere Schreibprojekte zu haben?

Gedacht, getan: Wir packten unsere Kursleiterin, Schreibmaterialien und Laptops ein und fuhren nach Usedom, in die Begegnungsstätte St.Otto auf Zinnowitz.

Seitdem machen wir das jedes Jahr, denn es hat drei dicke Vorteile:

1. Inspiration

Die neue Umgebung allein wirkte schon anregend: Sonne, Strand, Sand. Brandungsgeräusche, Möwenschreie. Füße im Sand, im Wasser. Schreibblockaden werden vom Winde verweht, sämtliche Sinne mit neuen Eindrücken geflutet. Unsere Kursleiterin bietet Miniworkshops (z.B. schreiben auf dem Friedhof) und Nachtwanderungen an.

In den abendlichen Diskussionsrunden besprechen wir die Projekte, an denen wir arbeiten. Da gibt es Einblicke in Krimis, Songtexte, Kinderbücher und Familiengeschichten, da wird z.B. über den so wichtigen ersten Satz, die Einführung einer Hauptfigur oder einen nicht vorhandenen Spannungsbogen debattiert.

2. Komfort

Die Begegnungsstätte stellt uns einen Seminarraum zur Verfügung, in dem wir uns treffen und uns gegenseitig Feedback geben. Dort kann dann auch geschrieben werden, aber das geht auch im Café oder Aufenthaltsraum, und sogar auf den (sehr gemütlichen) Zimmern (und natürlich auch im Strandkorb). Das Beste jedoch: Vollpension! Man brauchte sich keine Gedanken ums Einkaufen oder Kochen zu machen, drei bis vier wunderbare Tage lang. Luxus pur. Und es gibt keine Ablenkung in Form von Abwasch oder vollem Wäschekorb. Keine Entschuldigung, nur: schreiben.

3. Motivation

In kleinen Gruppen, über das Gelände verteilt, sitzen wir und schreiben. Das ist sehr motivierend und inspirierend. Zusammen mit anderen Schreibverrückten in die Tasten zu hauen, zu wissen, dass man nicht alleine ist. Über Einhörner, Vampire und Schneeleoparden reden. Sich gegenseitig bei Problemen unterstützen, Texte besprechen, Ideen austauschen: einfach fantastisch.

 

Unser Schreiburlaub vergeht jedes Mal viel zu schnell, aber er versorgt uns alle immer wieder zuverlässig mit frischer Energie und neuen Ideen. Vor allem der Spaß am Schreiben kehrt zurück (der mir manchmal im Alltag verloren geht).

Ich kann so eine Schreibreise allen Autoren nur wärmstens empfehlen. Guckt doch mal in das Programm eurer örtlichen VHS. Es gibt auch Angebote von privaten Schreibschulen (einfach mal googeln).

Und wenn ihr nichts passendes findet, dann organisiert doch selber eine! Ich bin letztes Jahr zusammen mit Krimiautorin und Lieblingskollegin Bettina Kerwien an die Müritz gefahren und wir haben eine Woche zusammen geschrieben (jede an ihrem Projekt). Das war klasse.

Habt ihr schon mal eine Schreibreise gemacht? Erzählt doch mal in den Kommentaren davon. Ich bin sehr gespannt, wie eure Erfahrungen so sind.

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