Das Gebetbuch des Teufels und Die Klinge des Schicksals
Wer schreiben will, muss lesen. Und das tue ich gerne und fast immer und überall. Jetzt habe ich den Fantasy-Autor Markus Heitz entdeckt! Ja, ich weiß, den gibt‘s schon länger, aber irgendwie ist er mir immer wieder entgangen. Das hat sich geändert, seit ich Des Teufels Gebetbuch und Die Klinge des Schicksals entdeckte:
Mit großer Spannung und viel Vergnügen gelesen: Markus Heitz‘ Des Teufels Gebetbuch (so pflegte die Kirche früher Kartenspiele zu bezeichnen). In diesem Buch geht es um ein wunderschön gestaltetes, doch wahrhaftig teuflisches Kartenspiel. Jeder, der eine der Karten berührt, gerät unter ihren Bann. Das Spiel scheint einen eigenen Willen zu haben, und der ist seeeehr böse. Die Handlung spielt in zwei gekonnt miteinander verflochtenen Ebenen: die Herkunft/Herstellung des Kartenspiels in Leipzig Anno 1768 und dessen mörderischen Auswirkungen auf eine bunte gemischte Gruppe Menschen in der Jetzt-Zeit.
Abgesehen davon, dass man (so nebenbei) einiges Interessante über die Entwicklung von Kartenspielen erfährt und (natürlich) spannend unterhalten wird, hat mir auch sehr gefallen, dass in Leipzig der junge Student Goethe auftaucht. Er wird u.a. mit einem schwarzen Pudel konfrontiert und der geneigte Leser/die geneigte Leserin weiß am Ende schließlich, wo er seine Inspiration für den Faust hergenommen hat.
Absolute Leseempfehlung (und immer schön auf das Pik-Ass achten).
Sie hat einen langen, weißen Zopf, und einige Falten im Gesicht. Aber das ist auch schon alles, was auf das Alter der ‚Klinge des Schicksals‘ hinweist. Die erfahrene Kriegerin Danèstra, eine Legende in ihrer Heimat, hat sich eigentlich auf ihr Gut zurückgezogen, doch die traurige Geschichte einer jungen Frau schickt sie erneut in den Kampf für Gerechtigkeit. Nur, kann es sein, das sich die Klinge diesmal irrt?
Heitz erschafft eine bunte, lebendige, farbenprächtige Welt voller fantastischer Geschöpfe und Begebenheiten, in die ich als Leserin sehr gerne eingetaucht bin. Endlich mal wieder eine Heldin, noch dazu eine etwas ältere. Danèstra muss nicht nur gegen Ungeheuer und Magie kämpfen, sondern auch gegen Vorurteile, und das tut sie mit unnachahmlicher Kraft und großem Können. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass sie auch ein wenig mehr mit den altersbedingten körperlichen Problemen zu tun gehabt hätte (Rheuma? Arthrose?), was sie in meinen Augen noch glaubhafter gemacht hätte. Aber das nur nebenbei.
Ansonsten: große Leseempfehlung!
Und jetzt habe ich die Qual der Wahl, welches Buch von Heitz lese ich als nächstes?