Adrian Tchaikovsky: Dogs of War
Rex ist ein guter Hund, wie er uns gerne versichert. Good dog. Alles, was er möchte, ist, seinem Herrchen zu gefallen. Good boy, Rex. Dafür lebt er, Herrchens Lob macht ihn glücklich. Herrchen sagt ihm auch, wo es langgeht. Herrchen gibt Befehle, Rex führt sie aus. Guter Hund. Und wenn Herrchen befiehlt, Frauen und Kinder zu töten (denn diese sind Feinde)? Dann tut Rex auch das. Denn er ist nicht nur ein gehorsamer Hund, sondern vor allem eine künstlich gezüchtete Kampfmaschine, halb Hund, halb Waffe. Und sein Herrchen ein egomaner Kriegsverbrecher.
Rex ist nicht allein. In seinem Rudel, dessen Anführer er ist, gibt es eine Bärin (Honey), Waffenexpertin und der Kopf des Ganzen, eine gelangweilte Echse (Dragon) als Scharfschütze und emsige Bienen (Bees), eine Schwarmintelligenz mit tödlichen Stacheln.
Alle sind sogenannte ‚bioforms‘, in Laboren gezüchtete Mischungen aus Tier, Computer und Maschine. Das Rudel erhält seine Befehle via eingebauter Computerchips, doch die Signale werden gestört und plötzlich muss Rex sich ohne Herrchens Stimme zurecht finden. Er muss ganz alleine entscheiden, wer Feind und wer Freund ist. Dabei stehen ihm vor allem Honey und Bees zur Seite, aber auch unter den Menschen gibt es überraschende Fürsprecher.
Ich habe dieses aufwühlende, mitreißende Buch im Nullkommanichts verschlungen. Eine rasante Mischung aus SF und Fantasy mit mehreren spannenden Themen: haben von Menschen gezüchtete Lebensformen Rechte? Wie wird sich das alles in Zukunft womöglich entwickeln? Was ist der Preis der Freiheit und wie gehen wir mit ihr um? Wie definieren wir Menschsein, was bedeutet das überhaupt?
Good boy, Rex.
Diese Geschichte wird mich noch sehr lange beschäftigen.
Und in der Zwischenzeit werde ich mal gucken, was dieser geniale Autor noch so geschrieben hat.