Info zum Roman: Mein erster Selbstmord
Inhaltsstoffe von Mein erster Selbstmord
(u.a) ein neurotischer Kater, eine durchgeknallte Schriftstellerin, bitterböser schwarzer Humor, Manie, Depression, Selbstmordversuche, Bipolare Störung, Lithium, Liebe, Sex (mit und ohne Liebe), SM, ein straffälliger Engländer, (gut) Kochen, (gerne) Essen, (zu viel) Rotwein trinken, Leben.
Risiken und Nebenwirkungen
Das Lesen eines Buches ist immer mit Risiken verbunden. Das Risiko, sich zu langweilen und sich zu ärgern, dafür auch noch Geld ausgegeben zu haben. Oder aber das Risiko, sich auf etwas einzulassen, dass deinen Horizont erweitert, deine Weltsicht durcheinander wirbelt und dir Einblicke in andere Vorstellungswelten ermöglicht. Eventuell auftretende Nebenwirkung könnten dann auch der Abbau von Vorurteilen und das Entwickeln ungeahnter Sympathien sein.
Es besteht allerdings auch durchaus das Risiko, sich mit Situationen konfrontiert zu sehen, die zu sehr unter die eigene, gerade viel zu dünne, Haut gehen.
Mein erster Selbstmord ist weder ein Selbsthilfebuch noch eine Gebrauchsanweisung, sondern ein Roman, der versucht, einen unbeschreiblichen Zustand zu beschreiben: das Leben mit einer bipolaren Störung.
Du solltest ihn vielleicht nicht lesen, wenn es dir selbst gerade nicht besonders gut geht (und die oben erwähnten Inhaltsstoffe dir ein mieses Gefühl verursachen). Dann mach lieber einen Spaziergang, oder guck dir einen schönen, harmlosen Film an (Ich liebe z.B. E-Mail Für Dich, alleine schon wegen der Buchhandlungen, die darin vorkommen).
Wenn du Bücher magst, wie Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen, Einer flog über das Kuckucksnest oder Krass!, wenn du Lust hast auf eine haarsträubende Achterbahnfahrt und schwarzen Humor magst, dann wünsche ich dir viel Spaß mit diesem Roman.
Ich wurde 2009 mit einer Bipolaren Störung diagnostiziert. Geholfen haben mir Medikamente, mehrere Krankenhausaufenthalte (stationär und Tagesklinik) sowie Verhaltenstherapie. Auch Selbsthilfegruppen sind sehr empfehlenswert. Der Austausch mit anderen, die wissen, was du durchmachst, ist unbezahlbar. Gute Freunde sowieso.
Und Schreiben kann auch helfen. Im Übrigen:
„It is no measure of health to be perfectly adjusted to a profoundly sick society“
(Krishmnamurti)
Mein erster Selbstmord ist, wie bereits erwähnt, reine Fiktion (keine der dort auftretenden Figuren existiert in der Realität), die Gefühle sind es nicht.
Deshalb meine dringende Bitte: Wenn es dir mies geht, wenn es ganz dicke kommt, dann hol dir Hilfe. Bei deiner Familie, deinen Freunden, oder/und bei einer Hotline.
Denk immer dran: die beschissene Krankheit lügt dir die Hucke voll. Kein Gefühl bleibt für immer. Es geht vorbei.
Male. Schreib Gedichte. Geh spazieren.
Du findest deinen eigenen Weg. Deine eigene Art und Weise, dein Leben zu leben.
Es ist langwierig, schwierig und nicht immer besonders lustig (obwohl: so viel gelacht wie in meinem Viermädelzimmer in der Psychiatrie habe ich schon lange nicht mehr).
Aber es funktioniert.
Vor allem: Verzeihe dir selbst und hab dich lieb, so durchgeknallt wie du bist. Gib nicht auf. Du bist wunderbar. Du bist liebenswert.
„Bipolar zu sein ist manchmal eine alles verzehrende Herausforderung, die eine große Menge Durchhaltevermögen und noch mehr Mut erfordert; deshalb, wenn du mit dieser Krankheit lebst und überhaupt funktionierst, dann ist das nicht etwa etwas, wofür du dich schämen solltest. Sondern etwas, auf das du stolz sein kannst.“
(Carrie Fisher)
Nützliche Tipps und Anlaufstellen
Für den Notfall gibt es hier Telefonnummern und Anlaufstellen.
Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen im Berliner Raum findest du hier.
Bipolaris – Manie& Depression Selbsthilfevereinigung Berlin-Brandenburg e.v.: Anlaufstelle für Fragen, Veranstalter von Informationstagen und vielen interessanten Veranstaltungen rund um bipolares Leben, mehr dazu hier.
Über meine Erfahrungen in der Klinik habe ich auf einem Bipolaris Infotag mal einen Vortrag gehalten, den findest du unter den Erfahrungsberichten auf der Bipolaris Seite, und zwar hier (Carola Wolff: Klinik und Tagesklinik)
Lesetipp: Donna Reynolds: Der Bipolare Spagat Manisch-depressive Menschen verstehen.
Filmtipp: Stephen Fry: The secret life of the manic depressive